Weidemanagement in Theorie und Praxis sind eben doch zwei Paar Schuhe oder man könnte auch sagen – eine Lektion darin, flexibel zu bleiben bzw. zu werden….!??
Der Plan war so schön ausgedacht: im Winter die Schafe, im Frühjahr noch mal abschleppen und dann bei Erreichung der richtigen Vegetationshöhe, (also Bierflaschenhöhe) die Pferde auf die Fläche, teilweise Mahd Anfang Juni. Dann mit der Beweidung rotieren, also die Pferde umkoppeln nach dem Prinzip der Portionsweide. Auf diese Weise sollte man immer Flächen haben, die sich erholen können und frische Flächen zum abweiden. So weit so gut.
Aber dann kamen lauter Umstände zusammen, die es unmöglich machten, den Plan umzusetzen. Beispielsweise ein krankes Pferd, das nicht mit der Herde laufen kann, aber auch nicht allein zurück bleiben kann. Ein Landwirt der nun nicht mähen kam, obwohl es so lange schon verabredet war. Es kam aber auch Regen dazwischen, den ich ja grundsätzlich begrüße, aber beim Heu machen dann doch schwierig ist. Nun wurde zumindest eine Fläche gemäht und ich hoffe, dass sie auch beräumt wird, es ist und bleibt ein ständiges Bangen und Hoffen.
Eventuell bekommen wir doch noch mal Schafe, die unsere Flächen pflegen. Sie haben den Vorteil, dass man auch unter und zwischen Gehölzen beweiden kann, wo man mit Technik nicht so gut hinkommt. Und vielleicht bekommt man noch den Mulcher zum Laufen? Dann muss ich wohl oder übel die Kanada-Goldrute doch „runtermulchen“, obwohl es mir lieber gewesen wäre, wenn die Biomasse entfernt wird.



Ich bin gespannt, wie es weiter geht und ob wir doch noch Möglichkeiten finden, die Kanada-Goldrute in den Griff zu bekommen und unsere Flächen sowohl futtertechnisch als auch naturschutzfachlich aufwerten können.
Geduld haben und Flexibel werden, das ist es, was ich – vor allem anderen – in den letzten Monaten lernen musste. Aber man lernt auch so vieles dazu. Zum Beispiel muss ich im nächsten Jahr darauf achten, Flächen die gemäht werden sollen, ab dem Frühjahr nicht zu beweiden. Daran habe ich nicht gedacht, dass die Pferdeäppel, das potentielle Mahdgut beim wenden verderben, aber ja klingt eigentlich logisch. Und ich werde von vorn herein die Eisheiligen abwarten, bevor ich die Heuraufen abbaue, da Einsteller Angst vor erhöhten Fruktangehalten im Gras und Hufrehe haben. Also man lernt eben nie aus 😉