Magen-Darm-Strongyliden…

gehören zu den häufigsten Würmern bei Pferden und leider hatte Assan einen extrem hohen Befall.

Im Dezember letzten Jahres haben wir eine Wurmkur gegeben, die klassische „Nikolaus-Entwurmung“ mit Bekämpfung der Dasselfliege. Wie bereits in einem Eintrag ausgeführt, ist mein Ziel die Wurmkurgabe auf ein notwendiges Maß zu reduzieren, um Dungkäfer und allgemein Insekten, auch als Nahrungsquelle für Vögel, Fledermäuse etc. weitgehend zu schonen. Nicht zuletzt wegen der Bildung von Resistenzen bei den Würmern ist eine strategische oder selektive Entwurmung sogar die Empfehlung der FN.

Im April hatte ich bei Assan Kotproben gesammelt und beim Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin der Freien Universität Berlin eingeschickt. Laut Befund hatte Assan 880 Eier von Magen-Darm-Strongyliden pro Gramm Kot, eine Menge, die ich mir gar nicht richtig vorstellen kann. Ab 200 Eiern/g Kot soll man eine Wurmkur geben und vom Labor wurde außerdem ein Pyrantel-haltiges Präparat empfohlen.

Bei vier weiteren Pferden wurden dann Kotproben gesammelt, davon waren zwei ohne Befund und zwei mit Ausscheidung von Wurmeiern. In Zukunft soll bei allen Pferden eine Kotprobe gesammelt werden, um nur noch die Pferde zu entwurmen, die auch Würmer haben.

Um neben den Wurmeiern nicht auch noch die ausgeschiedenen Würmer auf der Weide zu verteilen, haben wir die Pferde am Samstag auf einer kleinen Fläche „eingesperrt“, die Wurmkur gegeben und alles abgeäppelt. Gestern konnten die Pferde dann auf die „Dreieckswiese“, die seit dem letzten Sommer ungenutzt war. Ich möchte die Pferde so lange es geht von der – mit Würmern kontaminierten – Hauptweide fernhalten. Diese Fläche ist im Prinzip unsere Winterkoppel mit Unterstand, beheizbarer Tränke, die am meisten beansprucht wird und sie soll sich im Sommer etwas erholen können.

Eng gekoppelt mit Heuraufe
Alles abäppeln…
Ab auf die Dreieckswiese – meine persönliche Lieblingsfläche 😉

Da die Würmer Monate und sogar den Winter überleben können, wird man sie wohl nie loswerden, so lange man Pferde immer wieder auf die gleichen Flächen stellen muss. Man kann nur versuchen, den Parasitendruck möglichst gering zu halten. Empfehlungen dazu sind beispielsweise alles abzuäppeln und Weidereste zu mulchen, was aus naturschutzfachlicher Sicht nicht in Frage kommt und auch arbeitstechnisch von uns nicht zu leisten ist. Optimal wäre auch eine Mischbeweidung mit Rindern, in deren Magen die Pferdewürmer sterben und umgekehrt. Aber das lässt sich aus ökonomischer Sicht nicht umsetzten. Zumindest kenn ich niemanden, der für Rinder eine monatliche Stallmiete zahlen würde 😉

Die zwei Pferde, die nicht verwurmt waren, werden schon länger selektiv entwurmt und bekommen außerdem Ewalia Parasitensaft. Das zeigt, dass nicht zwangsläufig alle Pferde verwurmt sein müssen und das mit dem Kräutersaft werde ich auch ausprobieren. Bislang kannte ich nur die entwurmende Wirkung von Rainfarn (Tanacetum vulgare), den es auch auf unseren Flächen gibt und durchaus von den Pferden gefressen wird. Hier ein Auszug aus einem alten Kräuterbuch (für Menschen):

Falls man den Text nicht lesen kann:

Verwendet werden Kraut, Blütenköpfe, Samen (…). Sie enthalten ätherisches Öl, etwas Bitterstoff und Gerbstoff.

Rainfarn wirkt gegen Spul- und Madenwürmer.

Man brüht 2 Teelöffeln voll mit einer Tasse Wasser an und trinkt nach längerem Ziehen. Einige Tage hintereinander zu nehmen. Unterstützend: roh geriebene Möhren mit Kümmel und Anis. Für guten Stuhlgang sorgen (Faulbaumtee).“

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