Früher oder später musste es ja so kommen – 14 Tage Quarantäne wegen Corona.
Neben der Angst geliebte, gefährdete Menschen wie beispielsweise die Großeltern anzustecken, war seit März letzten Jahres meine größte Sorge in Quarantäne zu müssen. Ich muss zugeben, dass ich am Beginn der Pandemie die Ruhe und die freien Wochenenden ohne soziale Verpflichtungen genossen habe und beispielsweise richtig „Strecke machen“ konnte beim Zaunbau. Aber gleichzeitig schwebte auch immer die Gefahr wie ein Damoklesschwert über einem, 14 Tage in Quarantäne zu müssen und nichts am Hof machen zu können. Zum Glück habe ich Sarah – unserer guten Seele vom Ponyhof – schon letztes Jahr gezeigt, wie man unseren „alten Russen“ zum laufen kriegt, damit noch jemand Heu fahren kann…

Und nun ist es soweit: trotz zweifacher Impfung hatte ich leichte Symptome und der Schnelltest brachte denn auch ein „positives“ Ergebnis. Ich konnte es im ersten Moment nicht glauben, dass der Test zwei Striche angezeigt hat, wo es doch sonst schon zur Routine geworden war und stets nur ein Strich war…
Naja, beim Gesundheitsamt war niemand zu erreichen, es ging nur ein AB ran und der Hinweis, man solle eine eMail schreiben. In den letzten Wochen konnte man ja erleben, was exponentielles Wachstum heisst und anscheinend sind alle Kapazitäten in den Ämtern und bei den Ärzten aufgebraucht. Dennoch wollte ich gern schnell Gewissheit haben und einen PCR Test machen lassen. Aber es war nirgendwo ein durchkommen, weder beim Hausarzt noch in den Testzentren. Irgendwann hat sich dann zum Glück meine Hausärztin zurück gemeldet, dass ich bei Ihr einen PCR Test machen konnte. Und seit Freitag vormittag weiß ich, dass ich mich tatsächlich mit Corona angesteckt habe. Was für ein Mist.
Dann geht einem erst einmal durch den Kopf wen man alles eventuell angesteckt haben könnte und was man alles erledigen wollte. Welche Termine man verschieben muss, von den dienstlichen mal ganz abgesehen. Besonders ärgerlich ist, den Zahnarzttermin für Assan absagen zu müssen. Jeder der Pferde hat, weiß, wie schwer es ist, Termine rund ums Pferd zu bekommen. Der nächste Zahnarzttermin bei uns am Hof ist dann am 03.01.2023 (!!!). Und ich habe eine Heulieferung verschieben müssen. Das ist auch nicht schön, denn haben ist besser als brauchen und man ist immer beruhigter, wenn man Heu bekommt, auch wenn noch einige Ballen da sind. Denn man muss ja auch immer damit rechnen, dass dann der Heulieferant aus welchen Gründen auch immer den Termin immer weiter nach hinten verschiebt….
Aber davon abgesehen, bin ich sehr froh, dass wir eine so gute und funktionierende Stallgemeinschaft sind. Ich muss mir keine Sorgen machen, denn ich weiß, dass die Pferde gut versorgt sind, dass die Stalldienste mit abäppeln, tägliche Sichtkontrolle und Wasser auffüllen funktionieren. Und vor allem unsere liebe Sarah das Heu im Blick behält und neue Ballen in die Raufen fahren kann. Es ist ein gutes Gefühl und ich denke Herr Assan wird auch die eine oder andere Streicheleinheit und Leckerchen bekommen – „der charmante Sack“ wie Sarah immer sagt 😉
Lecker???


