Wir haben das vierte Dürrejahr in Folge und es ist bereits seit Mitte Juni alles vertrocknet auf unseren Weiden….
Hoffnung, dass es noch mal hinreichend regnet und unsere Weiden noch mal grün werden, habe ich mittlerweile nicht mehr und wir mussten schon anfangen mit Heu zuzufüttern. Bereits im Jahr 2020 war bei uns im August alles verbrannt, aber dieses Jahr ist schon ab Juni alles gelb geworden und seither so gut wie nichts mehr nachgewachsen.



Dabei haben die Pferde trotz Heuangebot auch alles vertrocknete Gras gefressen, haben sogar die Brennnesseln, den Rainfarn und teilweise sogar die Kanada-Goldrute beknabbert.
Mein Plan, einen Teil der Wiesen im Juni zu mähen, zu Mulchen oder von anderen Weidetieren abfressen zu lassen, hat dieses Jahr wieder nur so semi gut geklappt. Rinder und Schafe ausleihen funktionierte leider nicht, dafür haben wir zumindest einen Teil mähen können, um etwas Heu zu gewinnen und unsere Hauptweide haben wir mulchen lassen. Das Ziel dabei ist, dass das Gras nicht überständig wird und in der Rotation der Flächen immer wieder „frische“ Weiden angeboten werden können. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn es auch mal regnet….
Schweren Herzens habe ich die Pferde nun auf unsere Winterkoppel gelassen, die eigentlich im Sommer geschont werden soll. Wie im letzten Beitrag beschrieben, haben wir nach zwei Jahren Pflege eine halbwegs vernünftige Grasnarbe wiederherstellen können, die nun wieder mehr beansprucht wird, als vorgesehen war. Es ist ja nichts so beständig wie die Planänderung und immer wieder muss man flexibel auf die sich ändernden Rahmenbedingungen reagieren. Um unsere Heureserven noch für den Winter zu schonen, lassen wir die Pferde noch mal auf allen Weiden rotieren, in der Hoffnung, die Heufütterung noch so lange es geht hinauszuzögern.
Dabei sind unsere Ponys alle wohlgenährt und müssen vielleicht auch nicht immer das grünste Gras fressen? Nach dem Aussamen ziehen die Pflanzen ihre Nährstoffe in den Boden zurück und werden zu reiner Rohfaser, quasi „Heu auf dem Halm“, nur ohne Nährwert. Es sei denn, die Pflanzen werden in ihrem Wachstum durch mähen, mulchen oder abweiden unterbrochen und wachsen wieder nach.
Aber dieses System funktioniert bei Dürre nicht mehr und vielleicht muss man es hinnehmen, dass die Pferde auch an den vertrockneten Pflanzen knabbern können, ohne gleich abzumagern. Schließlich sind sie wahre Wunder der Natur, beste Futterverwerter und können auch noch aus vertrockneten Pflanzen hinreichend Nährstoffe aufnehmen, wie man beispielsweise hier nachlesen kann.