Wie in dem berühmten Disney Klassiker, in dem alles zu neuem Leben erweckt wird, wenn es nach lang anhaltender Dürre regnet, so werden auch unsere Weiden wieder lebendig…
Man kann es sich nicht vorstellen, dass jemals wieder etwas wächst, wenn man über die vollkommen vertrockneten Flächen geht und nur noch Heuschrecken umherspringen. Keine Blüten, keine Tagfalter, Bienen oder sonstigen Insekten, alles ist braun, trostlos und man kommt sich vor, wie in einer Steppen- oder Wüstenregion. Die Bäume haben angefangen, Laub abzuwerfen und man macht sich ernsthafte Sorgen, um die schattenspenden Pappeln und anderen Gehölze. Die Bäume und Sträucher spenden nicht nur Schatten, sie schaffen auch durch Verdunstung ein kühleres Mikroklima und brechen den Wind, der die Flächen zusätzlich zur brennenden Sonne austrocknet. Ohne sie wäre die Hitze noch unerträglicher auf den Weiden. Ich hoffe, dass uns die Pappeln noch lange erhalten bleiben.
Und es ist natürlich auch ein ökonomischer Schaden, wenn man schon im Juli Heu füttern muss, obwohl man mit der Flächengröße über den ganze Sommer kommen sollte. Gleichzeitig ist der zweite Schnitt komplett ausgefallen und ich bin froh, dass uns unser Heulieferant im September überhaupt noch mal Heu bringen kann…
Nach den ergiebigen Regenfällen der letzten Tage wird nun alles wieder grün. Wegwarte, Schafgarbe, Ochsenzunge und Weiße Lichtnelke blühen und es kehrt das Leben auf unseren Weiden zurück. Dann staunt man wieder, mit welcher Kraft, sich die Natur auch wieder erholen kann.
Die folgenden Bilder zeigen drei unserer Flächen im Vergleich vom 07.08.2022 und dem 30.08.2022. Zum Einen werden sie wieder grün und zum Anderen sind die Pappeln ziemlich ausgedünnt.






Lang anhaltende Dürrephasen und Hitze, im Wechsel mit Starkregen ist das neue Normal und wir müssen lernen damit umzugehen. In Bezug auf unsere Weiden ziehe ich die Leere aus diesem Sommer noch schonender mit der Grasnarbe umzugehen und Flächen für den Juli, August vorzuhalten. Und wenn es sein muss, die Vegetation sogar zu Rohfaser werden zu lassen und nicht vorher zu mulchen. Denn die Pferde haben durchaus alles gefressen, auch wenn sie Heu hatten, wurde noch jeder vertrocknete Halm abgegrast.
Das war für mich wirklich eine neue Erfahrung und alles Lehrbuchwissen, dass man im Juni den „Heuberg“ abschöpfen muss, schon allein um wieder frisch nachwachsende Flächen zur Verfügung zu stellen, funktioniert nicht mehr. Gleichzeitig braucht man eine gewisse Pflege durch Mahd, Mulchen oder Beweidung mit anderen Weidetieren, um die Ausbreitung von unbeliebten Pflanzen wie Graukresse, Kanada-Goldrute oder Sauerampfer und den Parasitendruck einzudämmen.
Eine Lösung für dieses Problem fällt mir aktuell nicht ein…