Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es ist wieder Zeit, sich zu besinnen, was man erreichen konnte und welche Herausforderungen man annehmen durfte.
Manchmal ist man ja so in seinem Tagesgeschäft mit Büroalltag, Ponyhof, große und kleine Katastrophen, dass es einem schwer fällt, auch mal das zu sehen, was alles geklappt hat und sich nicht nur immer darauf zu konzentrieren, was alles nicht klappt, schief läuft oder mal wieder repariert werden muss.
Die schlimmste Katastrophe dieses Jahr war das Erblinden eines Pferdes, einer Stute, die ohnehin schon einen schwierigen Stand in der Herde hatte. Nachdem ein Auge entfernt werden musste und die arme Stute nach einem weiteren Schub komplett blind wurde, panisch durch Zäune rannte, musste sie in die Box gestellt werden. Weil wir die Boxen sonst nur für den Zahnarzt benutzen und nur eine Notbox freigehalten haben, musste die Nachbarbox in einer Hauruck-Aktion leer geräumt werden, um ein zweites Pferd dazu stellen zu können.

Zum Glück hat unsere liebe Nachbarin dann ihren Wallach daneben gestellt, damit sie sich wieder beruhigen konnte. Die Geschichte hat sogar noch ein gutes Ende genommen, denn sie konnte über einen Verein für Blinde Pferde in ein neues Zuhause vermittelt werden. Ich hoffe, dass es ihr dort gut geht und sie Freunde gefunden hat.
Dann hat uns dieses Jahr der Umbau der Heuhalle ziemlich auf Trab gehalten. Durch den Verkauf des Flurstücks, auf dem die Halle bislang stand, war es notwendig sie ab- und an anderer Stelle wieder aufzubauen. Wir brauchten mehrere Anläufe und sehr viel Hilfe von Freunden und Familie, um das zu schaffen. Manches kann man einfach nicht allein stemmen und das schönste ist nach einem Arbeitseinsatz gemeinsam zu grillen und auf das zu blicken, was man in vereinten Kräften erreicht hat.




Außerdem haben wir den Reitplatz neu gestrichen und einen alten, schon etwas in die Jahre gekommenen Schuppen neu gedeckt, um ihn als Lagermöglichkeit nutzen zu können.




In Punkto Weidepflege hat dieses Jahr tatsächlich einiges nicht geklappt, so konnten wir keine Schafe ausleihen und unser Mulcher hat nun vollends die Hufe hochgerissen. Dafür haben wir etwa einen halben Hektar per Hand gemäht, mit Sense und Freischneider.
Wir konnten mit unserem Traktor und einem historischen Heuwender, der ursprünglich von Pferden gezogen wurde und für die Anhängung am Traktor umgebaut wurde, selbst das Schnittgut wenden. Ein benachbarter Landwirt hat uns dann das Heu auf den Schwad gezogen und immerhin 1,5 Ballen gepresst. Ein großer und ein kleiner Heuballen aus eigener Ernte, die einen durchaus stolz gemacht haben 🙂



Auch für das kommende Jahr ist einiges geplant und ich bin gespannt, welche neuen Herausforderungen es auf dem Ponyhof im Jahr 2023 geben wird.