Mein Ziel ist vor allem die Förderung der Artenvielfalt durch eine Umtriebsbeweidung und durch das Zurückdrängen von Dominanzbeständen der Kanada-Goldrute, Brennessel und Graukresse.
Seit zwei Jahren versuche ich eine kräuter- und blütenreiche Weide zu etablieren, um mehr Artenvielfalt innerhalb der Pflanzenzusammensetzung und in der Folge natürlich auch bei Insekten, Brutvögel oder Fledermäusen zu erreichen. Da eine Neueinsaat aus verschiedenen Gründen nicht in Frage kommt, kann man nur auf das setzen, was die Samenbank des Bodens hergibt. Dabei braucht die Entwicklung von Artenvielfalt Zeit und Kontinuität, sie lässt sich nicht von heute auf morgen erzwingen. Deshalb muss ich mich in Geduld üben und an den kleinen Dingen erfreuen wie beispielsweise einzelne Blühaspekte mit Weißer Lichtnelke, Flockenblume, Wegwarte, Rainfarn oder Strandkamille:





Um die Entwicklung der Flächen zu dokumentieren, habe ich im September 2019 bestimmte Fotopunkte festgelegt. Ansonsten könnte man sich immer die Filetstückchen raussuchen, die besten Fotorichtungen -oder einstellungen wählen und die „Schmuddelecken“ weglassen.
Die größte Herausforderung dieses Jahr war natürlich die Dürre. Unsere Flächen konnten sich erst im September nach ergiebigen Regenfällen wieder erholen. Das folgende Fotopaar zeigt beispielsweise unsere Hauptweide, die am meisten beansprucht wird. Sie muss im Winter genutzt werden, damit die Pferde Zugang zur beheizbaren Tränke und dem Unterstand haben. Hier versuche ich die Pferde zumindest im Sommer so lange wie möglich fernzuhalten und die Fläche einmal vor der Samenreife der Graukresse zu mulchen. Dabei ist nach dem Mulchen (bis vor kurzem) nichts nachgewachsen, aber zumindest der Vogelknöterich vermag die Fläche wieder grün erscheinen zu lassen…


Tja und da haben wir auch schon eine Schmuddelecke, die sich im folgenden Bildpaar zeigt. Denn irgendwo nimmt man zwar den Beweidungsdruck weg, aber irgendwo müssen die Pferde auch fressen können und wir mussten schon ab Juli Heu dazufüttern. Diese Fläche wird in einem Teilbereich von Brennnessel und Kanada-Goldrute und in einem Bereich von Glatthafer dominiert. Die Teilfläche mit dem Glatthafer haben wir gemäht und zwei kleine Heuballen generieren können. Teilbereiche mit Kanada-Goldrute habe ich gemulcht, aber auch bewußt Streifen stehen lassen. Die Kanada-Goldrute ist mit ihren gelben Blüten gut auf den Fotos zu erkennen.


Wir haben die Heuraufen insgesamt dreimal umgestellt und die Heustellen danach abgeschleppt, weil wir noch nicht mit abäppeln anfangen wollten. Ab heute kommen die Heuraufen in die Nähe der Mistplatte und dann beginnt wieder die Zeit mit täglichem Abäppeln….
Folgender Blickwinkel zeigt die Grenze zwischen der Fuchswiese auf der linken Seite des Zauns und der Jägerwiese auf der rechten Seite. Man kann erkennen, dass die Kanada-Goldrute nicht mehr vollständig dominiert und die Bestände zumindest aufgelockert wurden. Hier war dieses Jahr die einzige „Pflege“ die Beweidung mit den Pferden und ein abschleppen der Heustellen. Weitere Maßnahmen wie Mulchen oder Beweidung mit anderen Weidetieren haben leider nicht geklappt, aber es wäre auch ohnehin nichts mehr nachgewachsen….


Die folgenden Bildpaare zeigen ebenfalls die Jägerwiese, wobei ich die Fotos im Jahr 2019 noch von einem Hochstand aus machen konnte. Der Hochstand wurde in der Zwischenzeit entfernt, weil die Wildschweine keine Deckung mehr in der hohen Vegetation finden können und sich die Jagd auf unseren Flächen nicht mehr lohnt.




Und zu guter Letzt unsere Dreieckswiese, die als einzige Fläche keine „Problempflanzen“ aufweist. Damit das auch so bleibt, können die Pferde hier nur zweimal im Jahr für ca. eine Woche bleiben. Aber es gibt auch immer wieder Zwänge wie die Integration neuer Pferde oder aktuell die Seperation eines erblindeten Pferdes, die eine Nutzung dieser Fläche notwendig machen.


Wie auch in den Jahren 2020 und 2021 hat nicht alles geklappt, was ursprünglich geplant war, es gab neue Herausforderungen und man musste flexibel reagieren. Aber langsam und kontinuierlich versuche ich weiter die Ziele umzusetzen.